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Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Bad Ems

Außenansicht der Kirche

Das Gotteshaus wurde in den Jahren 1866 bis 1876 als neugotische Hallenkirche gebaut. Planer und ausführender Architekt der Kirche war Eduard Zais aus Wiesbaden. Sie steht in Ost-West-Richtung, weil die Schauseite, die dekorativ ausgebaute Turmfassade, vom Kurbereich aus gut sichtbar sein sollte.

Innenraum der Kirche

Der Innenraum bekommt besonders durch die dekorative und doch zurückhaltende Ausmalung sowie durch die bunten Glasfenster im Chor Wärme und Atmosphäre.

Hochaltar der Kirche

Von der Ausstattung ist besonders erwähnenswert der wertvolle Hauptaltar von 1880, aus sechs verschiedenen Holzarten und farbig gefasst. Im Aufbau entspricht er dem Typus mittelalterlicher Flügelaltäre. Die Brüder Wilhelm und Otto Mengelberg aus Köln errichteten diesen in Handarbeit für damals 8000 Mark.
Die Kreuzwegstationen sind Werke aus der Erbauungszeit, wobei die Rahmungen in jüngerer Zeit entstanden.

Zelebrationsaltar der Kirche

Die Neuzeit hat markante Akzente gesetzt mit Werken von Professor Gernot Rumpf, Neustadt a.d. Weinstraße. Sein Zelebrationsaltar  1985 wird dominiert von dem uralten Symbol für Jesus Christus, dem Pelikan. Aus seinem Nest fließen vier Wasserströme (Paradiesströme!) aus denen zwei Garben und zwei Weinstöcke wachsen. Auf ihnen ruht die Altarplatte aus Lahnmarmor. Geziert wird er mit zahlreichen Tieren (verschiedene Vögel, Schnecken, Mäuse, etc.).

Ambo der Kirche

Der Ambo (1988), das Lesepult, ist gestaltet als Tisch des Wortes, von dem das Netz der Kirche herabfällt. Und in diesem Netz haben allerlei Fische Platz, einige, die in ihrer Symbolik mit der Stadtgeschichte von Bad Ems verbunden sind (z.B. Kaiser-Wilhelm-Fisch!) oder Verkörperungen der sieben Kardinalsünden darstellen.

Osterleuchter der Kirche

Der Osterleuchter von 1996 wird getragen von dem Phönix, einem Vogel, der nach alten mythischen Vorstellungen sich selbst verbrennt und nach drei Tagen  aus der Asche wieder lebend erhebt. So wurde er zum Symbol für die Auferstehung Jesu Christi.
Das jüngste Werk von Professor Rumpf ist der Taufbrunnen aus dem Jahre 2004.

Orgel der Kirche

Die große Orgel wurde 1995 von der Firma Sandtner, Dillingen an der Donau, erbaut. Durch ihre Größe und ihren einzigartigen Klang ist die Orgel zu einem kirchenmusikalischen Mittelpunkt der Region geworden.

Weitere Informationen

Im Kirchturm hängen vier Bronzeglocken, die größte 1.950 Kg. schwer. Ursprünglich stammten die Glocken aus dem Jahr 1877 und klangen mit den Tönen Pius-d‘, Bernadus-f‘, Elisabeth-g‘ und a‘. Kaiser Wilhelm I schenkte der Gemeinde die größte Glocke des Ensembles. Kriege, Brände und andere Einflüsse führten zu Änderungen am Geläut.

Weitere und detaillierte Informationen zur St. Martins-Kirche, den Glocken und der Gemeinde können der dreibändigen „Chronik der katholischen Pfarreien St. Martin Bad Ems und St. Martin Bad Ems-Nassau“ (ISSN 1436-459X) sowie dem Flyer „Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Bad Ems“ von Kilian Schmitz entnommen werden.

Text: Kilian Schmitz | Fotos: Dina Grossmann